Menschen, die Münster bewegen
Als „Münsterbeweger“ lassen wir in den Matineen und hier Menschen zu Wort kommen, deren Beispiel besonders dazu einlädt, sich heute und zukünftig für unsere Stadt und ihre Bürger zu engagieren. Wir wollen vor allem mit Bürgern ins Gespräch kommen, die sich ehrenamtlich neben ihren beruflichen Aufgaben für Mitmenschen, Projekte und für Münster wichtige Vorhaben eingesetzt haben bzw. einsetzen. Damit wollen wir beispielhaft verdeutlichen, wie das Engagement von Bürgern die Stadt seit der Nachkriegszeit vorangebracht hat und weiter stark dazu beiträgt, dass Münster "lebenswerteste Stadt" ist.
Kirche
Marita Nover
Für ein besseres Miteinander
Marita Novers ehrenamtliches Engagement lässt sich mit einem Wort beschreiben: abwechslungsreich. Es fing an, als sie, gebürtig aus Bremen bei Soest stammend, vor 25 Jahren mit ihrem Mann von Münster nach Wolbeck zog:„Wir wollten gerne Anschluss finden und neue Leute kennenlernen.“Da beide religiös sind, war es naheliegend, sich in der ortsansässigen evangelischen Kirchengemeinde zu engagieren. Nover, die in Bielefeld groß geworden ist, in Münster studiert hat und ausgebildete Sozialpädagogin ist, beginnt Kindergruppen zu leiten und hilft, den Kindergottesdienst zu organisieren. Das macht ihr so viel Spaß, dass sie immer mehr Verantwortung bekommt.
Weiterlesen ...Benedikt Vollmer und die Kolpingsfamilie
„Es ist ein Geschenk“
Im vergangenen Jahr hatte die Kolpingsfamilie Münster-Zentral einen besonderen Personalwechsel im Vorstand zu verzeichnen: Mit seinen 29 Jahren zählt Benedikt Vollmer wohl als jüngster Vorsitzender im Bistum Münster – ein eher „untypischer“ Posten für einen jungen Mann. Vollmers Verbundenheit zur Kolpingsfamilie ist über einen langen Zeitraum gewachsen: Den Mitgliedsstatus hat er familienbedingt bereits seit der Geburt inne, seit 1997 ist er offizielles Mitglied des Kolpingwerks und der Kolpingsfamilie in Rosendahl-Holtwick, seinem Heimatort.
Weiterlesen ...Dr. Otto Möllenhoff erklärt den Münsteranern ihre Stadt
Geistige Fitness
Wer mehr über Münsters Stadtgeschichte, die Architektur der einzelnen Epochen, über Adelspaläste und Bürgerhäuser, das barocke Münster oder die Kirchenvielfalt der Stadt erfahren will, kann sich an das Kirchenfoyer in der Salzstraße oder die Kirchengemeinde St. Lamberti wenden und wird an Dr. Otto Möllenhoff verwiesen, der sich seit seiner Studentenzeit ehrenamtlich engagiert, im Jahr 2000 die „Kustodie“ von Sankt Lamberti und 2003 das Kirchenfoyer Münster mitbegründet hat. Seine ehrenamtliche Karriere ging von der Pfarrgemeinde bis hin zu weiteren Ehrenämtern im kirchlichen Bereich. Weiterlesen ...
Im Ehrenamt trägt Hiltrud Rogner grün
Von der Pink Lady zur Grünen Dame
Das Konzept „Grüne Damen“ entstammt einem amerikanischen Modell und wird in den USA „Pink Lady“ genannt. „Frau Schröder, die Ehefrau des ehemaligen Außenministers hat dieses Modell mit nach Deutschland gebracht“, berichtet Hiltrud Rogner, die selbst wöchentlich in den grünen Kittel im evangelischen Krankenhaus Münster schlüpft. Drei Tage in der Woche helfen die Grünen Damen im Krankenhaus Patienten, schenken ihnen ein offenes Ohr, hören sich ihre Sorgen an, erledigen private Besorgungen für sie und leisten damit einen ehrenamtlichen Besuchsdienst. Zum routinierten Alltag von Hiltrud Rogner gehört es dann, von Zimmer zu Zimmer zu gehen und Seelsorgearbeit für die kranken und meist auch einsamen Patienten zu leisten.
Weiterlesen ...Annette Hahn und ihr Pflichtgefühl und die Thomasgemeinde
„Es ist einfach mitreißend.“
Annette Hahn – eine Frau mit vielen Talenten: Mutter, Literatur-Übersetzerin, und seit zwölf Jahren engagierte Bürgerin der Stadt Münster. Den ersten Schritt zu ihrem Engagement machte Annette Hahn, nachdem sie ihre Tochter im Kindergarten angemeldet hatte – einem katholischen. Um dennoch den Kontakt zur eigenen Kirche beizubehalten, suchte die Familie einen protestantischen Kindergottesdienst. Sie fand eine Krippenspielprobe, angeleitet von einer sehr engagierten, fröhlichen Vikarin. Beim Kaffee danach kam man ins Gespräch und Annette Hahn deutete an, sie habe als Jugendliche schon einmal den vagen Wunsch gehabt, Kinder- und Jugendgottesdienste mitzugestalten. Weiterlesen ...
Friedrich Ostermann und der Wiederaufbau der Stadt
„Der Pepp kommt von unten!“
Münster im Jahre 1945 – der Wiederaufbau der nahezu komplett zerstörten Stadt beginnt. Die Notwendigkeit von Räumungsarbeiten, um Straßen und Zugänge freizuschaufeln, vereint die Menschen zum Einsatz ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten – geleitet von einem selbstverständlichen Willen. „Wir wollten mithelfen, dass das hier wieder aufgebaut wird“, erinnert sich Friedrich Ostermann, emeritierter Weihbischof des Bistums Münster. Mit seiner Arbeitskraft bringt der heute 82-Jährige besonders die Räumungsarbeiten in der Gartenstraße, am Dom und in der Harsewinkel-Gasse voran, um Grundlagen für künftige Bauten zu schaffen.
Weiterlesen ...Sport
Erika Brink und die Turngemeinde
„Ideen muss man haben“
Ihre Begeisterung für den Sport entdeckte Erika Brink früh: Bereits als 10-jähriges Mädchen kommt sie zur Turngemeinde Münster, übernimmt schnell zusätzliche Aufgaben und beweist den Mut, etwa 100 andere Kinder bei den Aufwärmübungen anzuleiten. „Die Menschen haben damals schon entdeckt, was ich noch nicht an mir entdeckt hatte – dass ich zur Trainerin geboren wurde“, erinnert sich Brink. Das Talent sowie die Leidenschaft für den Sport wurden ihr sprichwörtlich in die Wiege gelegt und begleiteten sie ihr Leben lang, so dass sie nun – im Alter von 79 Jahren – auf eine 65-jährige Mitgliedschaft in der Turngemeinde zurückblicken kann.
Weiterlesen ...Gerd Limpert und die Liebe zum Laufen
Vom Arzt verschrieben
Auch wenn er mittlerweile, altersbedingt, die Jogginghose beiseitegelegt hat (und sich stattdessen mehr aufs Fahrradfahren verlegt hat), ist sein Name noch immer eng mit dem Laufen verbunden – denn der 88-Jährige hat Hunderten von Münsteranern das Laufen beigebracht: Gerd Limpert hat 20 Jahre lang den Lauftreff Handorf im wahrsten Sinne des Wortes auf Trab gehalten.
Gerd Limpert kam nicht ganz freiwillig ans Laufen. Es wurde ihm quasi verschrieben. Der Arzt, so erzählt er mit leichtem Schmunzeln, hatte ihm geraten, mit dem Rauchen aufzuhören, sein Gewicht zu reduzieren und sich mehr zu bewegen.
Weiterlesen ...Daniel Graffe und der VfL Wolbeck
Fußball mit Verantwortung
Daniel Graffe ist ein Münsteraner durch und durch. Er wurde in Münster geboren, ist in Wolbeck zur Schule gegangen und hat an der Universität Münster BWL studiert. Seit Dezember arbeitet er im Bereich Controlling im Uniklinikum. Da ist es kein Wunder, dass auch sein ehrenamtliches Engagement für die Stadt schon weit zurückreicht. Es beginnt damit, dass er mit sechs Jahren anfängt Fußball zu spielen, im Verein VfL Wolbeck. Mit vierzehn trainiert er selbst Mannschaften, ist Schiedsrichter bei Spielen. Als er siebzehn ist, wird er Mitglied im Jugendvorstand des Vereins. „Von da an ist es dann immer mehr geworden“, sagt Daniel Graffe mit einem Lachen. Weiterlesen ...
Theater
Hannes Demming und die Niederdeutsche Bühne
Sprache mit „hohem Gefühlswert“
„Das isser!“, tönte es an einem denkwürdigen Abend des Jahres 1961 aus der Stammtisch-Ecke der Gaststätte Freitag, als Hannes Demming, zu später Stunde vom Opernchor-Einsatz im Theater kommend, das Lokal betrat. Dort saßen seine Kommilitonen aus der Studentenverbindung Alania zusammen mit Konrad Maria Krug, dem damaligen künstlerischen Leiter der Niederdeutschen Bühne. Krug hatte zuvor in der Verbindung einen Vortrag gehalten – und die Studenten dann gefragt, ob sie nicht jemanden wüssten, der im Stück „Knubben“ von Franz Mehring den „Unwiesen Karl“ spielen könne.
Weiterlesen ...Dr. Heiko Winkler und das Sinfonieorchester Münster
Hier spielt die Musik
Wer im Theater Münster schon einmal eine Vorstellung des Sinfonieorchesters miterleben konnte, hat das zu einem Teil Dr. Heiko Winkler zu verdanken. Er ist Gründungsmitglied und Vorsitzender der Freunde und Förderer des Sinfonieorchesters Münster e.V. Der Verein unterstützt nicht nur das Orchester selbst, sondern auch dessen Zusammenarbeit u.a. mit der Musikhochschule Münster, der Westfälischen Schule für Musik und freien Künstlern und setzt sich für Nachwuchsförderung ein. Dr. Winkler, der in Osnabrück geboren wurde und in Münster im Bereich Wirtschaftswissenschaften promoviert hat, ist in dem Verein vor allem mit klassischen Vorstandsaufgaben betraut.
Weiterlesen ...Klaus Hayen ist der Kopf des Theaterrings Volksbühne
Hinter den Kulissen
Derzeit beschäftigt sich Klaus Hayen wieder mit der Erarbeitung des Flyers für die neue Saison, der bald an alle Abonnenten verschickt wird und auch in der Stadt und in Firmen ausliegen wird. Dazu bedurfte es einer großen Planung. Auch in diesem Frühjahr können die Abonnenten des Theaterrings Volksbühne ihre Auswahl zwischen acht verschiedenen Abonnement-Paketen treffen. Die Angebote umfassen freie Besuche mehrerer Musik-, Schauspiel-, Konzert-, oder Tanzveranstaltungen in der kommenden Spielzeit. Zusammen mit dem Layouter der Druckerei entwirft Klaus Hayen, Vorsitzender des Theaterrings Volksbühne, das Layout des Flyers, trifft zahlreiche Abstimmungen und koordiniert den Prozess.
Weiterlesen ...Bildung & Soziales
Werner Bandle, der Lack und das Hiltruper Modell
„Münster hat mich eingefangen“
„Münster hat mich eingefangen“, sagt Werner Bandle, und dass Münster zu den lebenswertesten Städten der Welt gehöre, könne er nur unterschreiben. Insofern war es für den gebürtigen Stuttgarter, der als BASF-Manager viele Städte kennengelernt hat, keine Frage, wo er nach seiner Pensionierung leben wollte: „Für uns war klar: Wir werden hier in Münster bleiben.“ Verständlich, so möchte man hinzufügen – zumal er selbst nach Kräften dazu beigetragen hat, diese Stadt noch lebenswerter zu machen.
Weiterlesen ...Andrea Zielke-Nadkarni und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Offene Türen
Aller guten Dinge sind drei. Genau das trifft auf das ehrenamtliche Engagement von Andrea Zielke-Nadkarni zu. Seit ca. fünf Jahren ist sie in drei unterschiedlichen Vereinen tätig, bei zweien davon sogar Vorsitzende. Sie ist heute dort, wo sie schon vor 30 Jahren hin wollte, nämlich in der Entwicklungshilfe. Nach einem Aufenthalt in Kenia war Andrea Zielke-Nadkarni zwar über die vorhandene Armut bestürzt, aber auf keinen Fall versteinert. Sie wusste von der lokalen Organisation ‚Mama na Dada Africa‘ (Mütter und Schwestern), die vor allem Kinder und Frauen unterstützt.
Weiterlesen ...Greta Wessing und die Courage Schülerstiftung
Zeichen setzen
Braune oder blonde Haare, groß, klein, dick oder dünn, auf einem anderen Kontinent oder in Münster geboren, das alles spielt in Kinderhaus für die Initiative Courage Schülerstiftung keine Rolle. Eine wesentliche Rolle hingegen spielt die Arbeit von Greta Wessing und den Schülern des Geschwister Scholl Schulzentrums. Sie setzen sich für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ein und sehen ihre Arbeit als einen ergänzenden Beitrag zur schulischen Bildung der Kinder. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung im Jahr 2006, als der damalige Abiturjahrgang des Gymnasiums überschüssige Gelder des Abiturballs sinnvoll investieren wollte.
Weiterlesen ...Hans-Werner Kleindiek über leere Mägen und viele Chancen
Morgens 7 Uhr an der Hauptschule Hiltrup
Morgens, 7 Uhr: Ein mit Liebe gedeckter Tisch, leckeres Frühstück, warme Getränke und Gesellschaft warten in der Hauptschule Hiltrup auf hungrige Schüler. So kurz vor dem Unterricht freuen sich täglich ca. 30 Kinder auf diese erste, gemeinsame Mahlzeit am Tag, die von ehrenamtlichen Helferinnen liebevoll zubereitet wird. Für viele von ihnen ist dies die einzige Möglichkeit, sich vor Beginn der Schule erst einmal zu stärken.“ „Man hört häufi g und immer wieder, dass gut 30 Prozent der Schüler nach wie vor mit leerem Magen zur Schule kommen, das muss man sich einmal vorstellen,“ erzählt Hans-Werner Kleindiek, und das auch noch nach acht Jahren Engagement der Frühstücksinitiative des Vereins Jugendhilfe Direkt e.V..
Weiterlesen ...Saskia Zeh und das Projekt Schlauberger
„Kinder müssen ermuntert werden, ihre Wege zu gehen“
Schon immer hat Saskia Zeh sich für Migration und Integration interessiert. Nach ihrem Abitur entschied sich die Münsteranerin deshalb zu einem Studium der Ethnologie, Religionswissenschaft und Soziologie und schloss dies mit einer Magisterarbeit zum Thema Migration und Integration ab. Heute arbeitet sie hauptamtlich für die GGUA, die Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender. Schon als Studentin war sie als Ehrenamtliche im Schlauberger-Projekt der GGUA lange Zeit aktiv. Die GGUA hat es sich vor über 30 Jahren zur Aufgabe gemacht, Flüchtlinge und Asylsuchende in Münster zu unterstützen. Bei sozialen und aufenthaltsrechtlichen Problemen, aber auch hinsichtlich des Asylverfahrens erhalten die Flüchtlinge hier professionelle Unterstützung.
Weiterlesen ...Umwelt
Peter Hlubek für den Naturschutzbund Münster
Der Vogelschutz als Lebensaufgabe
Wenn es um heimische Vogelarten geht, ist Peter Hlubek Experte. Der Rentner ist erster Vorsitzender des Naturschutzbundes Münster e.V. (kurz: NABU) und dort in der AG Vogelschutz aktiv. Die Aufgaben sind vielfältig und reichen vom Vögel zählen über Nistplatzbau bis zu Öffentlichkeitsarbeit und Gesprächen mit Politik und Verwaltung. Doch diese Arbeit ist für Hlubek nicht nur Zeitvertreib, sondern eine Herzensangelegenheit, die ihn schon sein ganzes Leben lang begleitet. Angefangen hat alles im Berlin der 50er-Jahre. In der Stadt, im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört und noch nicht vollständig wieder aufgebaut, herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Weiterlesen ...
Ina Zinzius und die Waldschule Münsterland e.V.
„Jeder soll die Natur kennen- und lieben lernen“
„Der Wald bietet eine Vielzahl von Anregungen und Eindrücken“, da ist sich Ina Zinzius, Geschäftsführerin der Waldschule Münsterland sicher. Das Problem: In der städtischen Kindheit kommt das Spielen im Freien zu kurz. Den Kindern, und zunehmend auch ihren Erziehern, fehlt das Verständnis für die Natur. Als ihre Kinder ins Schulalter kamen, bemerkte die Münsteranerin, dass das Aufhalten im Freien neben der Schule zu kurz kommt. Kurzerhand beschloss sie deshalb vor knapp 18 Jahren, sich zu engagieren. Die Waldschule Münsterland e.V., ursprünglich als Försterinitiative gegründet, begann ihre Arbeit. Bis heute ist sie mit vollem Elan dabei und hat auch für sich selbst Einiges aus der Arbeit mitgenommen.
Weiterlesen ...Juliane Joch und die Naturgarten-AG des Paulinums
Mehr als nur Grün
Die Natur zu entdecken und zu erleben, gehört neben den üblichen Dingen, wie Hausaufgaben und den Lieblingsfächern Mathe und Geschichte, zu der Schulzeit von Juliane Joch dazu. Seit fast vier Jahren nimmt die engagierte Schülerin des Gymnasiums Paulinum an der Naturgarten-AG teil, die von dem Naturpädagogen Frank Bacher geleitet wird. Insgesamt gibt es drei AGs, auf die sich die Schüler der Jahrgangsstufe 5 sowie der Jahrgangsstufe 6 bis 8 aufteilen. Da Juliane mittlerweile schon zu den Älteren gehört, betreut sie mit einer Freundin die AG der 5. Klassen und erfreut sich daran, ihr Wissen weiterzugeben.
Weiterlesen ...Kultur
Matthias Lückertz und die Freunde des Museums
Viel besser kann man Sinn und Zweck bürgerschaftlichen Engagements kaum beschreiben: Schon sein Vater, so sagt er, habe ihm „vorgelebt, dass man was tun muss – und nicht nur warten, dass was passiert“. Und er selbst meint: „Man kann die Stadt nicht nur der Politik überlassen – man sollte auch versuchen, über das bürgerschaftliche Engagement etwas mitzugestalten.“
Matthias Lückertz hat diese Devisen beherzigt. Er ist einer der Sprecher der „Kaufleute des Salzstraßen-Viertels“, er gehört zum Führungsduo der „Initiative Starke Innenstadt“ und er ist Vorsitzender des „Vereins der Kaufmannschaft zu Münster von 1835“.
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Steffi Stephan hat in seinem Leben schon viel erreicht. Viel mit Talent. Viel mit Glück. Und genau dieses Bewusstsein begleitet ihn jeden Tag. Wieso also nicht etwas zurückgeben? „Ich bin so erzogen worden,“ stellt Stephan mit einem nüchternen Schulterzucken zu seinem Engagement fest. Es ist für ihn einfach selbstverständlich, andere an dem Glück, das er selbst gehabt hat, teilhaben zu lassen. „Für mich hat das auch ganz viel mit Herzblut zu tun.“ Wie verwandelt man ein Abwasserpumpwerk in ein Theater? Diese und viele andere Fragen stellten sich Beate Reker und ihre Mitstreiter der Theaterinitiative Münster als sie 1984 vor dem Umbau des denkmalgeschützten Hauses in eine Kulturstätte standen. Die Antwort: Viel gemeinschaftliche Arbeit. „Dazu gehörte sowohl das Ausschachten und Streichen des Kellers und das Streichen des Deckengewölbes, als auch das Rausreißen des alten Bodens“, erinnert sich die Schauspielerin. Besonders das Wahrzeichen des Pumpenhauses stellt eine Herausforderung dar: „Eine der Hauptaktionen war, die unglaublich schweren Pumpen aus dem Vorstellungsraum zu bewegen und draußen aufzustellen.“ Dem ‚schönsten Stadtteil Münsters‘ noch mehr Charme zu verleihen, das ist das Ziel der Stadtteiloff ensive unter der Leitung Jan Kavens. Der gebürtige Hiltruper ist seit fünf Jahren mit vollem Elan dabei. Zusammen mit vielen anderen ehrenamtlich engagierten Hiltrupern, hat er es sich zur Aufgabe gemacht seinen Stadtteil auf vielfältige Weise lebenswert zu gestalten. ‚Hiltrup- alles drin‘ ist das Motto der Initiative. Kultur, Infrastruktur, aber auch die Gastronomie sollen gefördert werden. Für Jeden soll etwas dabei sein. Basis der Arbeit sind Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Hiltruper Bürger. Jeder Hiltruper dürfe sich aufgefordert fühlen, aktiv bei den Projekten der Stadtteiloff ensive mitzuwirken, so Kaven. Als junger Mann hat er aus Neugier an den eigenen Vorfahren seine Familiengeschichte aufgearbeitet. Dabei stellte Karlheinz Pötter fest, dass ihm die Bereitschaft und Offenheit, die auch der Ursprung für sein ehrenamtliches Engagement sein muss, im Blut liegt. „Die Pötters waren in jeder Generation aktiv. Ich bin in einer kulturellen und engagierten Familie aufgewachsen, in der es selbstverständlich war mit anzupacken“, so der heute 74-Jährige. Der pensionierte Englisch- und Geschichtslehrer der Friedensschule baute zu Beginn seiner Karriere modellhafte Schulmediotheken auf. Mit seinem Umzug nach Mecklenbeck im Jahr 1972, führte er seine ehrenamtliche Laufbahn fort.
Steffi Stephan vom ganz persönlichen Glück
Beate Reker und das Theater im Pumpenhaus
Mehr kulturelle Vielfalt für Münster
Jan Kaven und die Stadtteiloffensive Hiltrup
„Hiltrup ist meine Heimat“
Karlheinz Pötter und das langersehnte Zentrum Mecklenbecks
Mr. Optimismus, Mr. Querverbindungen
Internationalität
Dr. Ulrich Thelen und das Box-Projekt
„Das ist ein Geben und Nehmen“
„Dr. Ulrich Thelen ist ein sportlicher Mensch. Etliche Sportarten hat er selbst aktiv betrieben – Tennis, Fußball und Basketball beispielsweise. Ob er als Jugendlicher auch mal daran gedacht hat, sich mit dem Boxen zu beschäftigen? „Nein, niemals“, lacht der 53-Jährige. Das sollte sich dramatisch ändern. Heute verantwortet Thelen ein Box-Projekt, das bundesweit Aufmerksamkeit und Anerkennung gefunden hat. Es war im Jahre 1978, als sich der damals 17-Jährige dem Telekom-Postsportverein Münster am Schifffahrter Damm anschloss. Weiterlesen ...
Olgamaria Kollhosser und das Hospitality-Programm
„Man lernt interessante Menschen kennen“
Die Westfälische Wilhelms-Universität ist international ausgerichtet und global vernetzt, sie zählt rund 3400 ausländische Studierende sowie etwa 800 ausländische Gastwissenschaftler. Und die Hochschule tut einiges, um ihnen das Leben in der Westfalenmetropole so angenehm wie möglich zu machen. Aber wirklich funktionieren kann das nur, wenn auch die Münsteraner mitziehen. Für die Gastwissenschaftler gibt es beispielsweise ein „Hospitality“-Programm, das maßgeblich vom Inner-Wheel-Club Münster mitgetragen wird, in dem aber auch Einzelpersonen mitwirken. Eine von ihnen ist Olgamaria Kollhosser, die seit fast einem Jahrzehnt ausländische Gäste begrüßt, betreut – und bisweilen auch mal „bemuttert“.
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In Münster geboren, zur Schule gegangen und erfolgreich studiert - Eine Biografie, die wenige Schattenseiten aufweist und oft als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird. Erst als Julius Wegmann nach seinem Abitur Zivildienst in einem Kinderheim leistete bemerkte er, „was für ein Glück“ er selber hatte. Die meisten der Heimkinder landen auf der Hauptschule und demnach warf Julius Wegmann zum ersten Mal einen genaueren Blick auf die Bildungseinrichtung. Für ihn entstand dabei der Eindruck von einer Parallelgesellschaft, bei dem die Bildungschancen limitiert sind.
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„Mein Interesse an der Sache, am Engagement entstand durch die unmittelbare Nähe“, sagt Monika Twenhöven und erzählt von dem Sturm gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in einem ehemaligen Studentenwohnheim. Auf die prekäre Situation der Flüchtlinge wurde Twenhöven vor etwa 14 Jahren auf zweierlei Weise aufmerksam: Einerseits durch Leserbriefe und öffentliche Proteste gegen die Belegung des Wohnheims, andererseits durch einen Hinweis des damaligen Pfarrers der Thomas Morus Gemeinde. Seit 28 Jahren ist Christiana Dutschmann-Stenger dafür verantwortlich, dass Studenten und junge Wissenschaftler aus aller Welt in Münster ein Dach über dem Kopf fi nden. Im Süden Deutschlands aufgewachsen landete sie nach dem Abschluss ihres Rechtswissenschaftsstudiums in Freiburg, 1980 in Münster. „Mein Mann und auch viele unserer Studiumsfreunde kamen aus NRW und dementsprechend zog es uns Richtung Norden.“ Hier angekommen begann sie für die Universitätsverwaltung zu arbeiten und wurde Abteilungsleiterin für Liegenschaften im Dezernat für Bau und Liegenschaften.
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Julius Wegmann und die Studenteninitiative ROCK YOUR LIFE!
„Mit Herz und Seele engagieren“
Monika Twenhöven und der Initiativkreis Hoppengarten
„Es sind die Höhepunkte, die erfreuen“
Christiana Dutschmann-Stenger und der Verein Internationale Studentenwohnheime e.V.
Zuhause auf Zeit
Jung & Alt
Erwin Stroot und das Projekt „Wohnen für Hilfe“
„Man hat eine sinnvolle Aufgabe“
Das Dilemma ist offensichtlich – vor allem in einer Stadt wie Münster: Auf der einen Seite gibt es viele ältere Menschen, die in großen, nicht selten viel zu großen Wohnungen oder gar Häusern leben und die anfallende Arbeit gar nicht mehr alleine bewältigen können. Auf der anderen Seite gibt es viele Studenten, die händeringend nach einer bezahlbaren Bleibe suchen. Die Lösung des Dilemmas ist auch offensichtlich: Man müsste Wohnungssuchende und Wohnungsinhaber zusammenbringen. Und genau das tut das Projekt „Wohnen für Hilfe“.
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Im Jahr 1998 ging der damalige General des 1. Deutsch-Niederländischen Korps, Dr. Günter von Steinaecker, in Ruhestand. Von Stillstand und Ruhe fehlt jedoch jede Spur, denn seither engagiert sich Günter von Steinaecker ehrenamtlich. Besonders für das Projekt „Jung und Alt“ der Bürgerstiftung Münster zeigt der 77-jährige große Begeisterung und übernimmt seit dem Startschuss die Koordination der unterschiedlichen Projekte. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, Generationen miteinander zu verbinden, sodass junge und alte Menschen voneinander lernen und profitieren können. Glücklich, integriert und gefördert – so sollen die Kinder der Grundschule West Kinderhaus ihre Zeit dort in Erinnerung behalten. Wöchentlich bemühen sich dafür rund 36 ehrenamtliche Helfer – darunter Prof. Dr. Erich Hollenstein. Der ehemalige Professor für Pädagogik an der Hochschule Hannover brachte das Projekt von dort mit und rief es in Münster Kinderhaus ins Leben. Mit Handzetteln und persönlicher Ansprache wurden vor sechs Jahren die ersten Ehrenamtlichen motiviert. „Lesen ist ein wichtiger Schlüssel für den Lebenslauf.“ Folgt man den PISA-Studien, sei die Lesekompetenz vieler junger Menschen heutzutage eher mangelhaft.
Dr. Günter von Steinaecker und das Projekt „Jung und Alt“
Brücken bauen zwischen Generationen
Prof. Dr. Erich Hollenstein und die Lesepaten Kinderhaus
„Lesen ist ein wichtiger Schlüssel für den Lebenslauf“
Stadtentwicklung
Lothar Esser und das Begegnungszentrum Sprickmannstraße
„Menschen sind spannend“
„Du bist ein Philanthrop, du liebst die Menschen“, hat ihm mal ein Kommilitone während des Studiums gesagt. Lothar Esser fühlt sich damit nicht falsch charakterisiert. „Ich gehe gerne mit Menschen um“, sagt er lächelnd, „Menschen sind spannend.“ Und besonders spannend sind sie womöglich in Kinderhaus, wo auf engem Raum viele Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Nationalität zusammenleben – und wo der heute 69-Jährige sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert.
Weiterlesen ...Dr. Rainer Kossow verbindet Kreativität, Kultur und Ökologie
Gemeinsam endet man nicht in einer Sackgasse
Viele Jahre, viele Wege und viele Erfahrungen liegen hinter dem Unternehmer, von denen andere heute profitieren sollen. Dr. Rainer Kossow bezeichnet sich als Unternehmensbegleiter. Er steht Unternehmen in zukunftsentscheidenden Situationen und bei kniffeligen Problemen zur Seite, zeigt ihnen neue Wege auf und macht sie fit für den demografischen Wandel. Die persönliche Bereitschaft Kossows das gesellschaftliche Leben nachhaltig zu verändern und neue Pfade zu beschreiten, drückt er durch sein Engagement bei den Projekten „Transition Town“ und „Kulturquartier Münster“ aus.
Weiterlesen ...Tobias Viehoff und die Initiative Starke Innenstadt Münster
„Mit der Arbeit entfacht ein Feuer“
„Ein Einzelhändel handelt einzeln“ – dieses Sprichwort lässt sich zumindest für die Stadt Münster und den Kaufmann Tobias Viehoff nicht bestätigen. Aufgewachsen in einer Kaufmannsfamilie, ist sein Engagement für die Stadt sozialisationsbedingt. Der Beginn seiner ehrenamtlichen Laufbahn wurde jedoch maßgeblich durch einen persönlichen Kontakt geprägt: Im Zuge des integrierten Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingprozesses der Stadt Münster, der Mitte der 90er Jahre seinen Lauf nahm, sensibilisierte die damalige Leiterin des Kulturamtes Viehoff für die Themen der Stadt.
Weiterlesen ...Stefan Rethfeld und das Münster-Modell
„Wir verstehen uns als Zukunftsverein“
Das Engagement von Stefan Rethfeld kann man getrost als „Modellfall“ bezeichnen: Im Jahre 2006 gründete der heute 44-Jährige gemeinsam mit weiteren Engagierten und mit einigen Partnern – darunter die Stadt Münster (Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung), die Wirtschaftsförderung, die Fachhochschule Münster („münster school of architecture“) sowie Architektenverbände – einen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein Stadtmodell im Maßstab 1:500 zu erstellen. Keine einfache Aufgabe.
Weiterlesen ...Günter Zimmermann und sein Einsatz für Hiltrup
„Ich war schon immer besonders“
„Ich war schon immer besonders“, lächelt Günter Zimmermann, während er aus seinem Leben erzählt. Mit Stolz blickt der heute 79-Jährige auf seine berufliche Vergangenheit und zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten zurück. Seit fast 50 Jahren setzt er sich für vielfältige Projekte ein. Begonnen hat alles, als der damals 17- Jährige aus Chemnitz in den Westen fl ieht. Trotz aller Mühen kann er sich kein Studium fi nanzieren und beginnt seine Lehre als Versicherungskaufmann. Nach anfänglicher Unzufriedenheit ist hiermit der Startstein einer beachtenswerten Karriere gesetzt. Sein Beruf war es auch, der ihn 1957 zur LVM nach Münster führte. Bereits drei Jahre später eröff nete er sein eigenes Versicherungsbüro.
Weiterlesen ...Übergreifend
Dr. Friedrich Leopold Hüffer
Eine Menschenmenge von über 25.000 Personen versammelt sich am 9. Juli 1950 um die Trümmer des Rathauses. Das einstige Wahrzeichen Münsters konnte dem Krieg nicht Stand halten. Und nun möchte niemand den Schritt in Richtung Neuanfang verpassen, den Tag der Grundsteinlegung des Wiederaufbaus des Rathauses. Dafür macht sich insbesondere Dr. Friedrich Leopold Hüffer, der Vorsitzende der Kaufmannschaft und auch des eigens gebildeten "Rathausausschusses", stark.
Weiterlesen ...Stephan Musholt
„Science Slam“ (Gold beim Bürgerpreis 2011)
Wissenschaft mal anders. Forschung kann mehr als nur lehrreich und Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit sein, sondern auch spannende Unterhaltung – und zwar auch für Laien. Davon ist Stephan Musholt überzeugt und erfindet folglich den Science Slam.
Weiterlesen ...Gisbert Drolshagen und die Industrie- und Handelskammer
Von Fußstapfen, die nicht verschwinden
In die Fußstapfen seines Vaters ist Gisbert Drolshagen nicht nur geschäftlich getreten. Der vielseitig engagierte 88-Jährige schätzte auch die ehrenamtlichen Arbeiten seines Vaters sehr, sodass er die Ämter im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer sowie die Mitgliedschaft in der St. Katharinen-Bruderschaft übernahm. Jahrelang pflegte Drolshagen als Inhaber und Kaufmann des Porzellangeschäfts Schütte am Prinzipalmarkt ein gutes Verhältnis zu seinen Kunden und Geschäftspartnern. Sowohl während seiner Erwerbstätigkeit als auch heute engagiert er sich zusätzlich privat auf vielseitige Weise. Erstmals aktiv wurde er für seine Heimatstadt im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Weiterlesen ...Katrin Balder und Regen in Münster
Unter ihrer Flagge durch die Stadt
Eigentlich wollte sie nur in die Bibliothek fahren, um sich auf die Abschlussprüfungen ihres Studiums vorzubereiten. Doch es kam anders, denn schon dicke Regentropfen begleiteten sie auf ihrem Weg. Als Katrin Balder die Bibliothek für Frühmittelalter erreicht, steht diese schon voll mit Wasser. Wasser, dessen Kraft schon den Estrich durchbrochen hatte und die Steckdosen Funken sprühen ließ. Sie kappte die Hauptstromleitung und begann, gegen die Wassermassen zu kämpfen, indem sie Eimer für Eimer befüllte. Kurze Zeit später bot ihr die Fensterfront der Bibliothek einen spektakulären Blick auf das sich vor ihren Augen ereignende Schauspiel der ringsum einschlagenden Blitze.
Weiterlesen ...Dr. Egbergt Möcklinghoff und seine tatkräftige Hilfe gegen Schutt und Zerstörung
Wiederaufbau des eigenen Lebens
Dr. Egbert Möcklinghoff ist auf ganz besondere Weise mit der Geschichte seiner Heimat-stadt verbunden. In Münster ist er geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen, bis er mit siebzehn Jahren in den Zweiten Weltkrieg zieht. Nachdem der 21-Jährige aus seinem vierjährigen Soldatendienst, aus Russland und Frankreich, zurückgekehrt ist, möchte er ein Jurastudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität aufnehmen. In seiner Karrierelauf-bahn wechselt er mehrfach den Arbeitsplatz und muss dafür auch das Münsterland verlas-sen. Allerdings kehrt er immer wieder in seine Heimatstadt zurück.
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