„Hiltrup ist meine Heimat“
Dem ‚schönsten Stadtteil Münsters‘ noch mehr Charme zu verleihen, das ist das Ziel der Stadtteiloff ensive unter der Leitung Jan Kavens. Der gebürtige Hiltruper ist seit fünf Jahren mit vollem Elan dabei. Zusammen mit vielen anderen ehrenamtlich engagierten Hiltrupern, hat er es sich zur Aufgabe gemacht seinen Stadtteil auf vielfältige Weise lebenswert zu gestalten. ‚Hiltrup- alles drin‘ ist das Motto der Initiative. Kultur, Infrastruktur, aber auch die Gastronomie sollen gefördert werden. Für Jeden soll etwas dabei sein. Basis der Arbeit sind Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Hiltruper Bürger. Jeder Hiltruper dürfe sich aufgefordert fühlen, aktiv bei den Projekten der Stadtteiloff ensive mitzuwirken, so Kaven.
Auf diese Weise kam auch das größte und bedeutendste Projekt der letzten Jahre, der Kulturbahnhof ins Gespräch. Auf die Bitte eines Bürgers, das für die Hiltruper wichtige und denkmalsgeschützte Gebäude des Bahnhofes aufrecht zu erhalten, knüpfte die Initiative 2012 erste Kontakte zu den Eigentümern des Bahnhofsgebäudes. „Durch den Einsatz der Bürger ist es möglich, Kultur vor Ort anzubieten.“ Von Anfang an stieß der Vorschlag, dort für Hiltrup ein Zentrum der Kunst und Kultur entstehen zu lassen, auf große Begeisterung. Ohne einen starken Verein im Rücken lässt sich ein solches Projekt allerdings nicht in die Tat umsetzen. Jan Kaven und die Stadtteiloff ensive beschlossen, das Projekt in die Hände zu nehmen. „Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement in Hiltrup ist beeindruckend“, lächelt der Hiltruper. Ein Team aus 30 Leuten erklärte sich schon im Planungsstadium bereit, die Organisation und Planung des Kulturbahnhofes in die Hand zu nehmen. 80.000 Euro war das Projekt den Hiltruper Bürgern und Unternehmen wert. Mit einer so hohen Spendenbereitschaft hätte auch Jan Kaven nicht gerechnet. „10.000 Euro spendete eine Hiltruperin alleine in letzter Minute“, um das denkmalsgeschützte Gebäude als Kulturstätte zu erhalten, erzählt der Vorstandvorsitzende bewundernd. „Durch den Einsatz dieser Menschen ist es möglich, Kultur vor Ort anzubieten und andere Leute dafür zu begeistern.“ Die Finanzierung der Anmietung für drei Jahre war somit gesichert; das Projekt konnte Fahrt aufnehmen. Seit August 2014 erlebt der Bahnhof mit der Kultur eine neue Blüte. Vielfältige kulturelle Angebote stehen zur Auswahl. Von Musik über Theater, Ausstellungen, Familienfeiern, Vereinstreff en und Firmenevents ist alles mit dabei. Der Kulturbahnhof hat sich als Treff punkt für Hiltruper Vereine und Institutionen etabliert. Für 2015 ist der Bahnhof bereits nahezu komplett ausgebucht. Ein schönes Beispiel für erfolgreiches Bürgerengagement, das das denkmalgeschützte und historisch bedeutsame Bahnhofsgebäude vor dem Verfall rettete und in neuem Glanz erstrahlen ließ. Ohne das beispielhafte Engagement der mittlerweile mehr als 40 Ehrenamtlichen des Teams Kulturbahnhof unter der Vereinsführung von Jan Kaven und zahlreichen anderen Hiltruper Bürgern wäre eine solche Wiederbelebung des Hiltruper Bahnhofes nicht möglich gewesen. Als gebürtiger Hiltruper hat Jan Kaven in diesem Stadtteil seine Kindheit und Jugend verbracht und auch in Münster studiert. Heute arbeitet er hier als Rechtsanwalt. Die Heimat interessant und vielfältig zu gestalten, das ist seine Motivation. „Wer seine Heimat lebenswert halten will, muss sich engagieren“, betont er. „Hiltrup ist meine Heimat.“ Neben der Vielfältigkeit des Stadtteils faszinieren ihn vor allem auch die Bürger, denen keine Zeit zu schade ist, sich für ihren Stadtteil stark zu machen. Das Beeindruckende ist, dass „ganz unterschiedliche Menschen, Junge und Alte, aus unterschiedlichsten Berufsgruppen ihr Wissen und Können für eine gemeinsame Sache einsetzen.“ Immer wieder würde er sich engagieren, betont er. Das positive Feedback der Bürger sei Motivation genug. 2010 kritisierten die Hiltruper in einer von der Stadtteiloff ensive durchgeführten Bürgerbefragung, zu wenig Informationen zu Veranstaltungen zu erhalten. Die Stadtteiloff ensive reagierte und setzte sich für das Aufstellen von Ortseingangsschildern ein. Die Informationstafeln zeigen die Veranstaltungen Hiltrups aller Art jetzt übersichtlich auf einen Blick. Unerwünschte Plakatierungen können so erfolgreich vermieden werden. Das Stadtbild Hiltrups ist nachhaltig verbessert. „Die Werte der Heimat erhalten und sie liebens- und lebenswert machen“, ist sein Ziel. Die Intention Jan Kavens und der Stadtteiloff ensive wird in Hiltrup zur Freude der Bürger erfolgreich umgesetzt.
Maike Bäumer