Geistige Fitness
Wer mehr über Münsters Stadtgeschichte, die Architektur der einzelnen Epochen, über Adelspaläste und Bürgerhäuser, das barocke Münster oder die Kirchenvielfalt der Stadt erfahren will, kann sich an das Kirchenfoyer in der Salzstraße oder die Kirchengemeinde St. Lamberti wenden und wird an Dr. Otto Möllenhoff verwiesen, der sich seit seiner Studentenzeit ehrenamtlich engagiert, im Jahr 2000 die „Kustodie“ von Sankt Lamberti und 2003 das Kirchenfoyer Münster mitbegründet hat. Seine ehrenamtliche Karriere ging von der Pfarrgemeinde bis hin zu weiteren Ehrenämtern im kirchlichen Bereich. Die enge Bindung zum Glauben ist für Möllenhoff dabei besonders entscheidend: „Mein Leitfaden ist mein Glaube, auch wenn bei den wöchentlichen Kirchenführungen die Informationsfunktion im Vordergrund steht, steht der Glaube hinter allem“, berichtet Möllenhoff. Der pensionierte Zahnarzt, der bis vor einigen Jahren eine eigene Praxis an der Bahnhofsstraße betrieb, führt nun jeden Mittwoch um 15 Uhr zwei Stunden lang fremde Gruppen durch die Innenstadt und versieht zu weiteren Zeiten seinen Dienst in der Bewachung der Lambertikirche. Durch die Regelmäßigkeit der Aufgaben, die erworbene Routine und dem bewussten Verzicht auf Unterlagen während der Führungen, versucht Möllenhoff geistig aktiv zu bleiben. Trotzdem bindet er immer wieder neue Informationen in seine Führungen ein. Wenn der Münsteraner in der Literatur auf Neuigkeiten stößt, speichert er sie ab. Somit kann er sein Hobby mit seinem Ehrenamt verbinden, denn auch in seiner Freizeit interessiert er sich für Geschichte und Kunstgeschichte oder beschäftigt sich intensiv mit der Stadtliteratur. Der 77-Jährige hat sich zu Beginn des Studiums dem Kartell katholischer deutscher Studentenvereine angeschlossen und ist im Studentenverein „Germania“ immer noch als Ehrenvorsitzender tätig. Solange er sich gesundheitlich dazu in der Lage fühlt, wird der ehrenamtlich tätige Bürger weiterhin versuchen, den interessierten Mitbürgern und Gästen die Sehenswürdigkeiten der historischen Westfalenstadt näher zu bringen.
Nele Balgo