Brücken bauen zwischen Generationen
Im Jahr 1998 ging der damalige General des 1. Deutsch-Niederländischen Korps, Dr. Günter von Steinaecker, in Ruhestand. Von Stillstand und Ruhe fehlt jedoch jede Spur, denn seither engagiert sich Günter von Steinaecker ehrenamtlich. Besonders für das Projekt „Jung und Alt“ der Bürgerstiftung Münster zeigt der 77-jährige große Begeisterung und übernimmt seit dem Startschuss die Koordination der unterschiedlichen Projekte. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, Generationen miteinander zu verbinden, sodass junge und alte Menschen voneinander lernen und profitieren können.
Realisiert wird das Ziel durch unterschiedliche Kleinprojekte, bei denen vor allem Schüler und Studenten eine entscheidende Rolle spielen. Sie besuchen ältere Menschen in Seniorenheimen oder bieten PC-Kurse an.
Das Kleinprojekt „das fliegende Seniorenheim“ holt den älteren Menschen die Welt ins Heim und bereichert das Unterhaltungsangebot der Einrichtungen. Studenten, die zuvor ein Auslandssemester absolviert haben, sprechen über ihre Erfahrungen und teilen ihre abenteuerlichen Geschichten mit den Heimbewohnern. Auf die
Anfrage bei den Studenten und Heimen gab es von Angang an „unglaublich viele positive Rückmeldungen, sodass sich die Koordination der Heime und Erzähler zunächst als eine Herausforderung darstellte“, berichtet Steinaecker.
Ferner ermöglicht „Jung und Alt“ Senioren die Teilnahme an PC-Kursen. Hier werden Schüler zum Lehrer und die Computerräume der Schulen zum Klassenzimmer. Eine entscheidende Rolle nehmen zudem die Lehrkräfte der jeweiligen Schule ein, indem sie organisatorische Aufgaben übernehmen. Junge Menschen geben ihr Computer- und Internetwissen an ältere Menschen weiter und „nicht selten fühlt sich ein 14-jähriger dabei wie ein Weltmeister“, äußert sich Steinaecker. Ein Erfolgserlebnis für beide Generationen: Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen und Senioren erlangen Wissen über die neuen Medien.
Auch das Koordinationsteam von „Jung und Alt“ setzt sich aus unterschiedlichen Generationen zusammen. Zu Beginn war „mit mir die ältere Komponente des Projektes schon vorhanden und nur die jüngere musste noch gefunden werden“, erinnert sich Steinaecker. Die Suche war nicht lang von Dauer, denn schnell zeigten Studentinnen und Schüler großes Interesse an dem Projekt und der damit einhergehenden Organisation. Für Günter von Steinaecker ist das ehrenamtliche Engagemant weitaus mehr als nur eine zeitliche Beschäftigung, denn es macht ihn besonders glücklich, wenn die geplanten Projekte erfolgreich umgesetzt und die Erwartungen daran erfüllt werden. „Man sollte nicht nur für Geld arbeiten, sondern auch etwas aus eigenem Triebe tun. Das kommt bei jedem Ehrenamt zum Ausdruck und dass wollen wir unterstreichen“, äußert sich der Pensionär. Durch den Beitrag von Günter von Steinaecker und den Projektmitgliedern von „Jung und Alt“ werden Brücken zwischen Generationen gebaut, die eine Gesellschaft stärken und für die Zukunft Münsters unverzichtbar sind.
Julia Minner